Gifte im Garten

Denken Sie daran:

Alles was dem Igel schadet, schadet auch anderen Tieren, wie Insekten, Amphibien und Vögeln und alles was dem Igel hilft, nutzt auch den anderen Gartenbewohnern!

Igel sind neugierig. Sie wühlen im Garten, kriechen unter Bretter oder in Röhren fast jeder Größe und erkunden so ihre Umgebung. Die Suche nach Nahrung oder interessante Gerüche locken sie in alle Winkel und Ecken des Gartens, der Garage oder in Hütten und unter Paletten.

Werden Gifte (egal in welcher Form) im Garten eingesetzt, kann man die Igel nur sehr schwer vor einem Kontakt bewahren.

Ob Sie chemische Pflanzenschutz- oder Unkrautvernichtungsmittel, Schneckenkorn, Mäuse- oder Rattengift, Düngemittel, oder Moosvernichter einsetzen. All diese Substanzen sind weder für den Igel noch für die Natur oder den Menschen harmlos.

Die Reaktionen auf dieser Substanzen auf den Igel sind unterschiedlich:

Lähmungen, Organschäden und neurologische Ausfälle sind die Folgen. Je nach Menge und Art des Giftes können sie auch zum Tod des Igels führen.

Und das haben wir uns nicht ausgedacht, denn immer öfter werden zu uns auch Tiere mit Vergiftungserscheinungen gebracht, denen wir nicht mehr helfen können.

Wir bitten Sie deshalb:

Verzichten Sie auf den Einsatz von Gift und chemischen Düngern in Ihrem Igelfreundlichen aber auch Vogel-und Insektenfreunldichen (Natur-)garten!

Hier gehen wir auf einzelne Stoffe ein. Nicht aufgeführte Stoffe, wie z. B. Unkrautvernichter, Pestizide oder Fungizide sind nicht weniger schädlich. Jedes Produkt, das in den natürlichen Kreislauf mit chemischen Substanzen eingreift hinterlässt nicht absehbare Schäden für Mensch und Natur.

Schneckenkorn & Co.

Schneckenkorn gibt es mir zwei verschiedenen Wirkstoffen. Metaldehyd und Eisen(III)Phosphat. Beide Substanzen greifen auf unterschiedliche Wirkart in das Ökosystem ein und schaden ihm nachhaltig.

Denn:

–>Schneckenkorn wirkt nicht nur gegen die unbeliebten Nacktschnecken, auch die nützlichen Tigerschnecken (bekannt als Tigerschnegel) und die Weinbergschnecken sterben nach aufnahme der Gifte. Dabei wären sie doch so wichtig im Kampf gegen die von uns so verhassten Spanischen Wegschnecken. Fressen diese doch die Eier der Artgenossen und reduzieren so ganz natürlich deren Bestand.

–>Auch andere Feinde der Schnecken werden durch den Einsatz von Giftstoffen mehr und mehr reduziert, was die Schneckenplage nicht unbedingt verbessert.

–>Der Einsatz von Schneckenkorn reduziert nur kurzfristig den Bestand der schleimigen Zerstörer.

–>Metaldehyd ist auch für Menschen, Haus- und Wildtiere schädlich.

–>Eisenphosphat– Köder schaden wahrscheinlich auch den Bodenlebewesen.

Mäuse- und Rattengift

Die Alpha-3-Chloralose ist ein neues Gift gegen Mäuse und Ratten. Bei allen Tieren, die den Wirkstoff zu sich nehmen, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Temperaturregulation und infolgedessen zu einem starken Abfall der Körpertemperatur. Letztendlich sterben die Tier an Unterkühlung. Es kommt zwar auf die Dosis an, aber egal welches Tier diese Substanz zu sich nimmt, ob Nager, Katzen, Hunde oder Igel, diese Begegnung kann tödlich enden.

Sollten Sie sich trotzdem dazu entscheiden, Giftköder einzusetzen, beachten Sie bitte, dass diese mindestens 50cm über dem Boden und zusätzlich geschützt in einer engen Röhre, angebracht werden. Für Igel die Rattengift gefressen haben, kommt meist jede Hilfe zu spät!

Ratten-und Mausefallen

Ratten- und Mäusefallen sind eine Gefahr für Igel. Immer wieder bekommen wir Igel, die sich darin verfangen oder schwer verletzt haben.

Bitte vermeiden Sie deren Einsatz oder bringen Sie diese außer Reichweite von Igeln an.(s.o.Giftköder)

Moosvernichter

Rasendünger mit Moosvernichter enthalten meist den Wirkstoff Eisen-II-Sulfat und wird von den Herstellern als unbedebklich eingestuft. Dabei wird dem Verbraucher aber geraten, nach dem Ausbringen der Substanz, Kinder und Hunde in den kommenden 2-5 Tagen nicht auf die behandelten Flächen zu lassen, denn auf nackter Haut kann Eisen-II-Sulfat Verätzungen hervorrufen.